Free your smart home
Fürs Camp vom Chaos Computer Club hab ich diesmal ein paar OBI Wifi-Steckdosen gekauft. Die gibts für ca. 18€ im 2er-Pack. Wie viele billige "Smart-Home"-Geräte verwenden diese eine Variante des unter Makern und Bastlern beliebten WLAN Controllers ESP8266. Problem bei diesen Billig-Geräten: sie verstehen nichts von Datenschutz und Privatsphäre. Sie werden in der Regel mit Apps der Chinesischen Hersteller gesteuert und senden, wenn sie einmal im Internet sind, viele Daten an die Server des Herstellers. Bei einer solchen Steckdose kann das der ungefähre Standort sein, sowie ob das Gerät gerade an- oder ausgeschaltet ist. Mit etwas Rechercheaufwand lässt sich die IP-Adresse bis zu einem Anschlussinhaber ermitteln. Bei einer einzigen Steckdose, die über das Internet geschaltet wird, mag das noch kein großes Problem sein. Ist das ganze "Schlaue Haus" mit solchen Wanzen ausgestattet, lassen sich Gewohnheiten ableiten und sogar (wenn es böse Absichten (oder Hackerangriffe) gibt) die Haussteuerung manipulieren.
Das Smarte Home kann durch proprietäre Software zum Alptraum werden. Ein Datenschutzalprtraum ist es bereits.
Deshalb ist es wichtig, sich auch mit dieser "Zukunftstechnologie" zu beschäftigen. Auch wenn sie von den meisten noch belächelt wird - das so genannte Internet of Things wird in näherer Zukunft einzug in unsere Wohnungen halten - und damit Hintertürchen für die Überwachung öffnen.
Zeit also, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Für den verbreiteten Chip ESP8622 gibt es bereits die freie Firmware Tasmota. Diese lässt sich mit ein paar Handgriffen auf die Smarte Steckdose und andere Geräte flashen und dann in eine freie Infrastruktur einbinden.
Auf dem Camp werde ich ein paar solcher Steckdosen dabei haben. Wir werden sie öffnen, ein paar Kabel an die Platine löten um sie über einen Seriell-zu-USB-Adapter mit dem Rechner zu verbinden.
Dann kommt eine neue Firmware auf den Chip und kann getestet werden.
Tags: smart-home, ESP8622, Wifi-Steckdose, Tasmota