Meine Commodore 64 Story
Mein erster Computer war ein C64. Nach der politischen Wende hat mein älterer Bruder meine Eltern dazu überredet einen Computer zu kaufen. Meine Mutter arbeitete als Redakteuerin für eine Tageszeitung und somit war klar, dass ein Computer sehr wichtig ist :D. Also kauften meine Eltern einen gebrauchten Brotkasten mit Floppy-Laufwerk und Drucker. Dieser wurde dann aber nicht im mütterlichen Arbeitszimmer aufgebaut (dort sollte später dann ein 386er PC stehen), sondern im Kinderzimmer meines Bruders. Der war dann auch der Hauptnutzer der Kiste und es wurden Summer-, Winter- und California-Games, Maniac Masion, Börsensimulationen und was es alles gab gespielt.
Der Familiennerd war allerdings ich, der auch probierte, was man mit der Kiste noch so alles machen kann (vor allem BASIC programmieren, denn Assembler habe ich nie richtig verstanden). Nach einiger Zeit konnte ich mir den C64 unter den Nagel reißen, da mein Bruder nun zum Spielen in Mutters Arbeitszimmer (zum PC) umgezogen war.
Schon damals interessierte mich der Untergrund mehr als die kommerzielle Oberfläche, weshalb ich mir bei Stonysoft die Public bestellte und auch jede Menge PD-Disketten und Demos. Zwar war ich nie ein festes Mitglied der Szene, hatte aber ein paar Swapper-Kontakte mit denen ich regelmäßig per Post Disketten tauschte.
Viele von euch werden sich noch gut an den Computer Flohmarkt erinnern, eine Kleinanzeigen-Zeitschrift, die von Computerfreaks auch zur Kommunikation genutzt wurde. Im Grunde ein großes Computerforum auf Papier, bei dem man auf Antworten mindestens 1 Monat warten musste. Die C64-Rubrik wurde irgendwann so groß, dass der Verleger beschloss, daraus ein eigenes Format zu machen: Brotkasten Live. Dies wurde zwar für einge Nutzer (und wenige Nutzerinnen) ein schöner Treffpunkt, machte aber wirtschaftlich keinen Sinn, weshalb das Projekt wieder eingestellt wurde.
In meiner Enttäuschung und meinem Enthusiasmus, der mich manchmal überkommt, begann ich mit einer fotokopierten Fortsetzung "Brotkasten Light". Ein paar Exemplare müsste ich noch irgendwo rumliegen haben, falls es einen Sammler interessiert :D. Jedenfalls war das Projekt für einen Teenager etwas zu ambitioniert, so dass ich nach wenigen Ausgaben wieder aufgab.
Ich erlebte das Ende der 64er, von Magic Disk und Zzap (aus England) und als ich 19 war zog ich von Zuhause weg und mottete den C64 samt Zubehör und Diskettensammlung bei meinen Eltern auf dem Dachboden ein. (Zusätzlich gab es inzwischen auch einen KC85 mit Zubehör, den ich einem Kumpel für 20 Mark abgekauft hatte).
Jahre später holte ich das ganze Zeug nach Berlin und musste erstaunt feststellen, dass C64 und Disketten noch funktionieren. Ich konnte mich aus Nostalgischen Gründen nie von meinem Brotkasten trennen, aber er fristete lange Zeit ein Dasein in einer Kiste in der Abstellkammer. Nur manchmal holte ich ihn raus um eine Runde Giana Sisters (mein Lieblingsspiel) auf Originalhardware zu zocken.
Irgendwann gab der Brotkasten dann den Geist auf und ich besorgte mir bei E-Bay Ersatz in Form eines C64-C, auf dem ich immerhin die alten Spiele spielen konnte.
Anfang des Jahres habe ich mich wieder mehr mit dem C64 beschäftigt und musste feststellen dass es nach wie vor eine lebendige Szene gibt, die sogar noch Spiele und Anwendungen entwickelt. Das hat mich sehr gefreut und ich begann, wieder tiefer einzusteigen. Ich habe in diesem Jahr 20 neue Spiele gekauft, von denen mich Sams Journey am meisten gefangen hat. Im Grunde hab ich jetzt Spiele für die nächsten zehn Jahre, denn im Alltag komme ich nicht sehr häufig dazu. Außerdem habe ich angefangen meinen Brotkasten zu reparieren, bzw. das Problem zu analysieren. Auch das zieht sich leider hin, da oft solche Dinge wie Arbeit, Partnerschaft oder Familie vorgehen.
Tags: c64, retrocomputing, commodore, vintage-computing
Level up: C64-Assembler nach c't-Art
Der Artikel in der c't retro legt nahe, den Cross-Compiler acme für die C64 Assemblerprogrammierung zu verwenden. Leider gibts dafür kein Binary in den Ubuntu-Quellen - und auch keins auf der Sourceforge-Website. Aber kein Problem. Linux-User können sich das C64-Devkit von cliffordcarnmo aus dem Github laden. Das enthält den ACME Compiler, sowie diverse Hilfsprogramme zum kompilieren. Zunächst gilt es das Devkit runterzuladen. Dies geht ganz einfach mit dem Befehl
git clone https://github.com/cliffordcarnmo/c64-devkit
mit cd c64-devkit
wechselt man nun in das Verzeichnis.
Um loszulegen löscht man erstmal sämtliche Inhalte der Verzeichnisse source, sprites, tables, graphics, music, charset mit dem Befehl
rm source/*
rm sprites/*
rm tables/*
...
Damit hat man nun ein leeres Projekt, in das die entsprechenden Dateien eingefügt werden können. Sämtlicher Sourcecode gehört in das Verzeichnis
source/
Da das Projekt nur aus einer Quelltext-Datei besteht, wird in diesem Verzeichnis die Datei 'main.asm' angelegt in die die Assembler-Befehle kommen.
Soviel zur Vorbereitung.... Jetzt gehts ans eingemachte. Und da beginnt bereits die Geschichte voller Widersprüche. In der c't retro ist ein Listing abgedruckt, welches weder ich, noch der Compiler verstehen:
Die Bedeutung dieser Zeilen erschließt sich mir weder mit Logik noch aus dem Text. Viel eher erschließt sich die Bedeutung aus dem Quellcode von der c't-Website, welcher andere Zeilen an dieser Stelle enthält:
; BASIC-Header
*= $0801; Ladeadresse = BASIC
!by $0b,$08,10,0,$9e,'2'
!by '0','6','1',$00,$00,$00
Der Reihe nach: *= $0801
ist die Startadresse für dieses Programm $0801 ist der Anfang des Basic-Speichers, hierhin wird also das Programm zunächst geladen. danach folgen eine Reihe von Bytes die übersetzt die Basic-Zeilen
10 SYS 2061
ergeben. Ein Basic-Befehl an die Speicherstelle (dezimal) 2061 zu springen und den Code dort auszuführen. Diese Zeile ist nötig, um das Programm später mit dem BASIC-Befehl run
zu starten.
[Fortsetzung folgt]
Tags: assemblerkurs, retro, vintagecomputing, assembler, c64, commodore, coding, level-up
Level up: C64 Assembler
Vor kurzem hab ich angefangen mich mal mit dem Commodore64 näher zu beschäftigen. Das Gerät ist der Computer meiner Kindheit und Jugend. Damals bin ich allerdings nicht bis in die Tiefen von Speicher, Opcodes und Assembler vorgedrungen.
Nun hab ich mal wieder einiges gelesen, mir auch das Buch „Retro Game Dev c64 Edition“ zugelegt und mich in ein paar Tutorials reingelesen.
So langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, die das ganze funktioniert. Viele Dinge, die sich mir als Teenager nicht annähernd erschlossen haben, ergeben plötzlich Sinn.
- Level:
Bildschirmrandflickern... nach dem Tutorial von Cruzer
Tags: c64, commodore, vintagecomputing, coden, level-up
Commodore 64 Assembler
Ambitioniert, aber sicher kein Hexenwerk - ich lerne grad ein bißchen 6510-Assembler, hab aber gerade erst angefangen, quasi "Hello World" auf den Bildschirm zu posten...
Tags: c64, commodore, vintagecomputing, coden