Loom (1990)
Ich muss so 14 oder 15 gewesen sein, wir hatten bereits die Point-and-Click-Klassiker Maniac Manson und Zack McKracken auf dem C64 gespielt. Fasziniert von dieser Art Adventures saß ich am PC im Arbeitszimmer meiner Mutter und startete Loom, ein weiteres Werk aus dem Hause Lucasfilm Games. Das Spiel zog mich in seinen Bann. Die mystische Atmosphere, unterstrichen durch die liebevoll gesteltete Pixelart und die einzigartige Spielsteuerung erzeugen beim Spieler ein wunderbar gruselndes Kribbeln.
Das Spiel hebt sich auf mehreren Ebenen von den Point-and-Click-Adventures dieser Zeit ab: es hat eine ziemlich lineare Story. Das Spiel kommt ohne dämliche Witze und absurde Rätsel aus. Und im Gegensatz zu seinen Verwandten ist es relativ schnell in ca 3 Stunden durchgespielt. Was aber wirklich besonders ist: es gibt keine Wortbefehle wie Nimm, Gib, Inventar oder Benutze. Während der Reise durch das Spiel interagiert der Spieler mit Hilfe von kurzen Tonabfolgen, die wie Zaubersprüche wirken mit seiner Umgebung und anderen Charakteren. Dem Protagonisten stehen dabei anfangs nur vier Töne auf der Tonleiter zur Verfügung. Im Laufe des Spieles lernt der Spieler sowohl neuen Tonabfolgen als auch neue Töne dazu. Zum Finale benötigt man dann eine komplette Tonleiter in C-Dur. Es empfielt sich übrigens sämtliche Abfolgen zu notieren, denn die ca 15 Zaubermelodien kann man sich unmöglich merken.
Bei Steam gibt es einen Remake, ich empfehle aber wärmstens die originale "EGA/DOS"-Version. Eine spätere Neuauflage mit Sprachausgabe, auf der die Steam-Variante basiert, wurde an einigen Stellen verfremdet und gekürzt - wohl um die Sprachdateien komplett auf eine CD zu bekommen. Allerdings wurden im Zuge dessen auch Blut und einige Close-ups, sowie wohl zu gewalttätige Szenen entfernt, wie die Website movie-censorship.com berichtet.
Das Original Spiel kann man bei Archive.org finden. Wer keinen DOS-Rechner aus den 90ern mehr hat, kann es mit der Scumm-VM spielen.
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